Hormonsubstitution im Alter
// » Hormonsubstitution im Alter // » Erektionsstörungen – warum sollte man(n) damit zum Urologen gehen?
// » Hormonsubstitution im Alter // » Erektionsstörungen – warum sollte man(n) damit zum Urologen gehen?
Bei Frauen im Alter von durchschnittlich 45 bis 55 Jahren hört die Hormonproduktion auf, die Wechseljahre beginnen. Deutliches Zeichen für die Wechseljahre ist ein Ausbleiben der monatlichen Regelblutung verbunden mit Veränderungen des Körpergefühls.
Weit weniger bekannt ist die Tatsache, dass bei den Männern dieser Prozess ebenfalls einsetzt. Anders als bei Frauen, wo die Menopause innerhalb weniger Jahre zu einem kompletten Erlöschen der Hormonproduktion führt, erfolgt beim Mann der gleiche Prozess über einen langen Zeitraum.
Für diese Phase gibt es verschiedene Bezeichnungen: Andropause, Klimakterium des Mannes, partielles Androgendefizit des alternden Mannes, PADAM, u. ä..
Beim Mann setzt dieser Prozess ungefähr mit dem 40. Lebensjahr ein. Der Anteil des Testosterons geht immer mehr zurück.
Im Schnitt ist ein Rückgang um 1 bis 1,5 Prozentpunkte pro Jahr des wirksamen freien Testosterons zu verzeichnen.
Das ist der Teil des Testosterons, der ohne Bindungspartner im Blut schwimmt. Dieser Rückgang des Testosterons löst eine Vielzahl von Folgen aus.
Unterschiedliche Organsysteme sind davon betroffen, etwa die Muskulatur und Skelettstruktur, Haut, Herz- Kreislaufsystem, Sexualsystem sowie das Zentralnervensystem.
Diese Auswirkungen stellen sich nur langsam und schleichend ein. Testosteronmangel ist jedoch einer der wesentlichen Faktoren für die zunehmende körperliche Schwäche, Abgespanntheit und Gereiztheit älterer Männer.
In der Regel hat deshalb ein 90jähriger Mann kaum mehr die Kraft, sich alleine vom Boden zu erheben. Er hat aufgrund des Testosteronmangels mittlerweile einen Muskelverlust von ca. 30 bis 40 Prozent seiner früheren Muskelmasse.
Neuere Untersuchungen zeigen, dass die frühere Sterblichkeit des Mannes im Vergleich zu den Frauen ebenfalls mit dem Testosterondefizit zusammenhängt.
Die bei Männern sehr hohe Anzahl von Herz-Kreislauferkrankungen, tödlichen Herzinfarkten und Schlaganfällen geht in aller Regel darauf zurück, dass es zu Veränderungen des Fettstoffwechsels kommt.
Hierbei steigt das böse LDL-Cholesterin an und das gute HDL-Cholesterin sinkt. Die Folgen sind Arteriosklerose und die o.g. Erkrankungen.
Diese Prozesse werden beschleunigt, je niedriger der Testosteronspiegel des Mannes ist, umgekehrt ist bei Männern mit einem hohen Testosteronspiegel, bei denen dieser Alterungsprozess so schnell nicht eingesetzt hat, das Problem wesentlich geringer.
Männer jenseits der 50 müssen sich also darauf achten, ob sie bereits einen relativen Testosteronmangel erlitten haben.
Probleme wie nachlassende geistige und körperliche Spannkraft, nachlassendes sexuelles Interesse, vermehrte Empfindlichkeit der Haut können Indizien für diesen Hormonmangel sein.
Auch möglicherweise vom Internisten festgestellte veränderte Laborwerte im Bereich des Fettstoffwechsels können mit diesem Problem zusammenhängen.
Wieso jetzt zum Andrologen/Urologen?
In der Praxis können wir dieses Problem mit Hilfe einiger Laboruntersuchungen nach ausführlicher körperlicher Untersuchung und Befragung sehr präzise definieren.
Auch die Behandlung durch Gabe von Testosteron – als Injektion oder als Gel – ist möglich und äußerst erfolgreich. Diese Testosterongaben sind eine Präventivmaßnahme, um schlimmere Schäden wie die oben genannten Probleme zu vermeiden oder aber zumindest sehr weit hinauszuzögern.
Kosten
Die gesetzlichen Krankenkassen definieren diese altersentsprechenden Veränderungen nicht als Krankheit und sind deshalb auch nicht bereit, die entsprechenden Untersuchungen und Folgen zu bezahlen, wie etwa die Behandlung der osteoporotisch bedingten Hüftkopfveränderungen mit Hilfe einer Gelenkprothese.
Eine sinnvolle präventive Behandlung im Sinne einer Hormonsubstitution und ihre Überwachung ist deshalb keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen und wird nach Gebührenordnung für Ärzte abgerechnet.
Dr. med. Katja Stier
Clayallee 345
14169 Berlin
Tel.: 030-80 186 77
Fax: 030-80 903 657
E-Mail: info@urologie-zehlendorf.de